Berufspolitik
BDI aktuell
Juni 2016
5
it hohem Engagement hat
Professor Wetzels als langjäh
riges Vorstandsmitglied, als
Vizepräsident und Ehrenpräsident
maßgeblich die Arbeit des BDI mitge
staltet. Er hatte die glücklichen Eigen
schaften einer hohen wissenschaftli
chen Begabung, eines angesehenen,
dem Patienten zugewandten Arztes
und eines universell interessierten und
versierten ärztlichen Standespolitikers
mit politischem Gespür, respektvoller
Menschenkenntnis und Weitsicht.
Aus der Vielzahl seiner wissen
schaftlichen Arbeiten und über 200
Veröffentlichungen und Vorträge über
Nieren und Herzkreislauferkrankun
gen, über Rationalisierung der Diag
nostik und Therapie, die seinen inter
nationalen Ruf als herausragender Wis
senschaftler begründeten, sei nur die
Herausgabe des ersten deutschsprachi
gen Lehrbuchs der Dialysebehandlung
(Hämodialyse und Peritonealdialyse,
SpringerVerlag 1969) hervorgehoben
und die damals keineswegs alltägliche
Organisation von (Erst)Nierentrans
plantationen und Dialysen. Prof. Wet
zels war von 1976 bis 1993 auch Lei
tender Arzt des Dialysezentrums Ro
senheim des Kuratoriums für Heimdia
lyse und Nierentransplantation.
Wichtiges Ziel war ihm die Opti
mierung der Zusammenarbeit zwi
schen der Deutschen Gesellschaft für
Innere Medizin (DGIM) und dem
BDI in allen wissenschaftlichen Fra
gen und in der Lösung berufspoliti
scher Probleme.
Große Verdienste für die Weiterbildung
Trotz intensiver wissenschaftlicher
und ärztlicher Tätigkeit als Klinikchef
hat er es immer als seine Pflicht ange
sehen, sich durch aktive Mitgestaltung
aller Vorstandsund Präsidiumssit
zungen und als Vizepräsident des BDI
und der Bayerischen Internisten über
alle Probleme des Fachgebietes und
des Gesundheitswesens unterrichtet
zu halten. Auf dieser Basis wurde er
zum Berater der BÄK bei der Neuge
staltung der Internistischen Weiterbil
dungsordnung berufen.
Mit Vergnügen war zu beobachten,
wie er mit analysierendem Sachver
stand, aber stets verbindlich lächelnd
verhinderte, dass Fehler, die früher
zum Nachteil der Internisten gemacht
wurden, nicht erneut anfielen. Es ge
hört zu seinen ganz besonderen Ver
diensten, in enger Abstimmung zwi
schen DGIM und BDI erreicht zu ha
ben, dass unser Fachgebiet Innere Me
dizin nicht durch externe Interessenten
in unbedeutende kleine Teile zerlegt
wurde, sondern ein homogenes Gebiet
geblieben ist in sinnvoller Balance zwi
schen Allgemeiner Innerer Medizin
und unseren Schwerpunkten. Hier
muss erinnert werden an den gegen die
Verschmelzung der Gebiete Innere
Medizin und Allgemeinmedizin gerich
teten Offenen Brief an die Deutsche
Ärzteschaft, den Professor Wetzels zu
sammen mit N. Zöllner (München)
formuliert und mit Unterstützung des
BDI in den drei großen deutschen Ta
geszeitungen veröffentlicht hat.
M
BDI und DGIM haben seine Leis
tung durch Verleihung der Ehrenmit
gliedschaft bzw. durch Verleihung der
GüntherBudelmannMedaille und der
Ehrennadel der Vereinigung der Baye
rischen Internisten dankbar gewürdigt.
In Anerkennung seiner großen Bemü
hungen um die sozialen Pflichten des
Arztberufes sowie die ärztliche Fort
und Weiterbildung wurde ihm 1986
von der BÄK die ErnstvonBerg
mannPlakette verliehen. Für sein um
fangreiches Schaffen in Klinik, Wissen
schaft und Standespolitik wurde ihm
1994 mit der Verleihung des Bundes
verdienstkreuzes auch hohe öffentliche
Anerkennung ausgesprochen.
Bei allen Diskussionen über diag
nostische und therapeutische Probleme
war seine erste Sorge: Was nützt, was
schadet dem Patienten? Diese Sorge
begründete auch seine Überzeugung,
dass nur die fachkundige Mitarbeit der
Internisten an Reformen der Weiterbil
dungsordnung und nur die eigenstän
dige Organisation der Fortbildung
auch in Zukunft Internisten heranbil
den werden, die eine gute Patientenver
sorgung garantieren. Dieser Überzeu
gung hat er auch bei den zahlreichen
von ihm organisierten Kongressen (u.a.
14 Jahre lang Leitung der Bayerischen
Internistenkongresse) und als Vorsit
zender der DGIM Ausdruck verliehen.
In seiner Eröffnungsrede Medizin in
Zwängen zur Jahrestagung der DGIM
1989 in Wiesbaden hat er vorausschau
end die Art und Dauerhaftigkeit der bis
heute aktuellen Zwänge aufgelistet, die
unser Fachgebiet und das ganze Ge
sundheitswesen bedrohen: wissen
schaftsimmanente, soziokulturelle, ju
ristische, ökonomische, politische und
bürokratische Zwänge.
Professor Wetzels war ein hoch ge
schätztes und, ich gebe es gerne zu, um
seine Lebensleistung beneidetes Vor
bild für mich und die vielen Internis
ten, die die Zusammenarbeit mit ihm
erlebt haben. Er wird uns allen fehlen.
Im Alter von 88 Jahren ist
Professor Dr. med. Egon
Wetzels am 26. April 2016
verstorben. Unser Fachge
biet Innere Medizin, die In
ternisten, der BDI als deren
berufspolitische Vertretung
und unsere Patienten
haben ihm außerordentlich
viel zu verdanken.
NACHRUF
In Gedenken an unseren Ehrenpräsidenten
Harthmut Weinholz
ANZEIGE
DE-P-145-0316-126603
LDL-C = Low-density lipoprotein cholesterol
Repatha
®
140 mg Injektionslösung in einem Fertigpen
Wirkstoff:
Evolocumab Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Jeder Verdachtsfall einer Nebenwirkung sollte gemeldet werden.
Zusammensetzung:
Arzneilich wirksamer Bestandteil: Jeder Fertigpen
enthält 140 mg Evolocumab in 1 ml Lösung. Evolocumab ist ein humaner monoklonaler IgG2-Antikörper, der mittels rekombinanter DNA-Technologie in Ovarialzellen des chinesischen Hamsters (CHO) hergestellt wird. Sonstige Bestandteile:
Prolin, Essigsäure 99%, Polysorbat 80, Natriumhydroxid (zur pH-Wert Einstellung), Sorbitol, Wasser für Injektionszwecke.
Anwendungsgebiete:
Hypercholesterinämie und gemischte Dyslipidämie Repatha wird bei Erwachsenen mit primärer
Hypercholesterinämie (heterozygot familiär und nicht-familiär) oder gemischter Dyslipidämie zusätzlich zu diätetischer Therapie angewendet: • in Kombination mit einem Statin oder einem Statin mit anderen lipidsenkenden Therapien bei
Patienten, die mit der maximal tolerierbaren Statin-Dosis die LDL-C-Ziele nicht erreichen, oder • allein oder in Kombination mit anderen lipidsenkenden Therapien bei Patienten mit Statinintoleranz oder für welche ein Statin kontraindiziert
ist. Homozygote familiäre Hypercholesterinämie Repatha wird bei Erwachsenen und Jugendlichen im Alter von 12 Jahren und älter mit homozygoter familiärer Hypercholesterinämie in Kombination mit anderen lipidsenkenden Therapien
angewendet. Die Wirkung von Repatha auf kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität wurde bisher noch nicht nachgewiesen.
Gegenanzeigen:
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.
Nebenwirkungen:
Häufig: Influenza, Nasopharyngitis, Infektion der oberen Atemwege, Hautausschlag, Übelkeit, Rückenschmerzen, Arthralgie, Reaktionen an der Injektionsstelle; gelegentlich: Urtikaria.
Weitere Angaben:
s. Fach- und Gebrauchsinformation.
Verschreibungspflichtig. Stand der Information:
Juli 2015
AMGEN Europe B.V., 4817 ZK Breda, Niederlande; (Örtlicher Vertreter Deutschland: AMGEN GmbH, 80992 München)
* Hochrisiko-Patienten definiert nach den Kriterien der deutschen Arzneimittelrichtlinie zur Verordnung von Lipidsenkern: Patienten
mit bestehender vaskulärer Erkrankung (KHK, cerebrovaskulärer Manifestation, pAVK) und Patienten mit hohem kardiovaskulären
Risiko (über 20% Ereignisrate/10 Jahre auf der Basis der zur Verfügung stehenden Risikokalkulatoren).
downloads/83-691-400/AM-RL-III_Verordnungeinschraenkungen_2016-02-26.pdf
** Patienten mit primärer Hypercholesterinämie und gemischter Dyslipidämie; mit Repatha
®
wurde bereits ab Woche 1 eine LDL-C Absenkung
um etwa 55% bis 75% erreicht und während der Langzeittherapie aufrecht erhalten.
Behandlungseffekte von Repatha
®
im Vergleich zu Placebo bei Patienten mit primärer Hypercholesterinämie und gemischter Dyslipidämie.
1
Fachinformation Repatha
®
, Stand Juli 2015.
Erfahren Sie mehr unter:
ZUSÄTZLICHE LDL-C-SENKUNG
1
FÜR IHRE HOCHRISIKO-PATIENTEN*
DER ERSTE ZUGELASSENE
PCSK9-INHIBITOR
IN DEUTSCHLAND!
1