Nr. 2 • Februar 2012
Inhalt
Einladungen des BDI
Mitgliederversammlung und
Vorstandswahlen
Wie in jedem Jahr findet auch 2012 wieder eine
Mitgliederversammlung des BDI am Rande des
Internistenkongresses in Wiesbaden statt. 2012
werden auch die Vorstandsmitglieder neu
gewählt – von der im September 2009 einge-
führten Delegiertenversammlung.
Seite 2 und 3
Abrechnung 2009
Honorargerechtigkeit
Wer geglaubt hat, dass die Vertragsärzte durch
die neue zentralisierte Vergütung bundesweit
ähnlich vergütet werden, nimmt mit Erstaunen
die Abrechnungszahlen der KBV von 2009 zur
Kenntnis.
Seite 8
Herzrhythmusstörungen
Remodeling durch Vorhof-
flimmern
Vorhofflimmern ist eine sehr häufige Rhyth-
musstörung und tritt meist in vorgeschädigten
Herzen auf. Die zugrundeliegenden Krankheiten
verursachen oft spezifische Umbauvorgänge der
Herzvorhöfe, die das Auftreten der Rhythmus-
störung begünstigen. Diese Umbauvorgänge
werden als „Remodeling“ bezeichnet.
Seite 10
Kasuistik
Akutes Abdomen bei ANCA-
assoziierter Vaskulitis
Vaskulitiden assoziiert mit Antineutrophilen-
cytoplasmatischen Antikörpern (ANCA) manifes-
tieren sich selten durch schwere gastrointestinale
Komplikationen – wie bei dem in dieser Kasuistik
vorgestellten 49-jährigen Patienten, der einen
paralytischen Ileus entwickelte.
Seite 12
Impressum
Seite 14
Das deutsche Gesundheitswesen ist ein
Wachstumsmarkt. Bereits jede zehnte
versicherungspflichtige Tätigkeit ist im
Umfeld der Gesundheitswirtschaft zu
finden. Wachstum bringt auch immer
die Chance mit sich, Neues in Angriff zu
nehmen und bestehende Strukturen zu
optimieren. Damit Gesundheit auch
zukünftig noch bezahlbar bleibt, müs-
sen diese Chancen genutzt werden, um
der Herausforderung, bei hoher Qualität
Kosten zu senken und Prozesse zu opti-
mieren, begegnen zu können.
Anlässlich des ordentlichen Bundesparteitags
der Sozialdemokratischen Partei Deutsch-
lands (SPD) konkretisierten die Sozialdemo-
kraten ihre Vorstellungen zum deutschen
Gesundheitswesen. Unter dem Beschluss mit
der Nummer 59 finden sich die Gedanken der
SPD zur „solidarischen Gesundheitspolitik für
alle Bürgerinnen und Bürger“.
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auf Seite 6
A.T. Kearney-Studie
Wer hat Schuld an der
Bürokratie der GKV?
Tiefes Misstrauen gegenüber
den Ärzten
Mitgliederzeitung Berufsverband Deutscher Internisten BDI e.V. • www.bdi.de
Die Unternehmensberatung A.T. Kearney
hat eine Studie mit dem Titel „Deutsches
Gesundheitswesen auf dem Prüfstand,
Kostenfalle Komplexität“ in der
Nachrichten-armen Zeit um den Jahres-
wechsel 2011/2012 veröffentlicht. Das
Ergebnis der Studie hat hohe Wellen
geschlagen. Es haben sich nahezu alle
Akteure des Gesundheitswesens ange-
sprochen gefühlt und darauf reagiert.
Die Unternehmensberatung beklagt die angeb-
lich zu hohen Kosten im Gesundheitswesen,
die mangelnde Transparenz des Leistungsge-
schehens und die damit verbundene schwieri-
ge Steuerung der Versorgung. Ziel der Studie
war es, die Verwaltungs- und Bürokratiekosten
des Systems zu ermitteln. Man sprach von der
Kostenfalle Komplexität und suchte nach den
Hauptverursachern. Das Verhältnis der Ver-
waltungskosten im weitesten Sinne sollte mit
den patientenbezogenen Ausgaben für die Ver-
sorgung der Patienten korreliert werden.
Es ist verständlich, dass die tatsächlichen Kos-
ten bei der – von den Autoren der Studie
beklagten – Intransparenz schwer zu ermitteln
sind. Man hat sich auf Literaturangaben und
Datenbänke bezogen und 6.000 Leistungser-
bringer detailliert befragt. Neben Vertragsärz-
ten und Krankenhausärzten wurden auch Apo-
theker, Physiotherapeuten und Sanitätshäuser
in die Befragung einbezogen.
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auf Seite 2
ISSN 1863-9216
Bild: Thieme Verlagsgruppe
Nichts Neues von der SPD
Die Bürgerversicherung
soll es richten
Die Gesundheitsministerinnen und
-minister der sogenannten A-Länder –
darunter versteht man Landesregierun-
gen, die von SPD und Grünen geführt
werden, – haben ein Eckpunktepapier
zu den Patientenrechten in Deutsch-
land veröffentlicht, das offensichtlich in
die Diskussion für ein Patientenrechte-
gesetz mit der Bundesregierung einge-
bracht werden soll. Man beschäftigt
sich mit dem Zugang zu medizinischen
Leistungen, dem Behandlungsvertrag,
der Patienteninformation, Transparenz
und Qualität sowie dem Haftungsrecht.
Vergessen wird auch nicht die Stärkung
der kollektiven Patientenrechte.
Nach dem vorliegenden Papier soll ein Patien-
tenrechtegesetz dem Versicherten und letztlich
allen Beteiligten im Gesundheitswesen ver-
mehrt Überblick und Transparenz sichern. Eine
Gleichschaltung der gesetzlichen und der pri-
vaten Krankenversicherung ist bezüglich der
Patientenrechte angedacht. Auf die Probleme,
die durch das unterschiedliche Vertragsrecht in
der gesetzlichen und der privaten Krankenver-
sicherung entstehen, geht das Papier nicht ein.
Die Frage ist erlaubt, ob die A-Länder den
gesetzlich Versicherten mit den Privatversi-
cherten gleichstellen wollen, oder ob der Pri-
vatversicherte seine Eigenständigkeit bei der
Vertragsgestaltung einschränken soll.
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auf Seite 4
Patientenrechtegesetz
Im Schadensfall gebe es, so ein neues Eckpunktepapier zu Patientenrechten, häufig Beweisprobleme zur Art und Weise
der Aufklärung. Patienten müssten daher rechtlich besser gestellt werden. Ärzten sollte man nämlich besser nicht vertrau-
en, suggeriert das Eckpunktepapier.
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Gute Noten für das deutsche Gesundheits-
system, aber düstere Zukunftsprognosen
Die Zufriedenheit mit dem Gesund-
heitssystem in Deutschland und der
aktuellen Gesundheitsversorgung ist in
den letzten fünf Jahren weiter gewach-
sen. 72% der Bevölkerung und 88% der
Ärzte bescheinigen dem deutschen
Gesundheitssystem die Note „gut“ oder
„sehr gut“. Dies geht aus dem 6. MLP
Gesundheitsreport hervor, der unter der
Führung des Institutes für Demoskopie
Allensbach und mit Unterstützung der
Bundesärztekammer erstellt wurde.
Im Zeitraum von September bis Oktober 2011
wurden über 2200 Personen sowie über 520
Ärzte über das deutsche Gesundheitswesen
befragt. Die Sorge, im Krankheitsfall auf eine
notwendige Behandlung verzichten zu müssen,
ist geringer als in den Vorjahren, jedoch mit
32% immer noch weit verbreitet. Auf Seiten der
Ärzteschaft sehen mehr als zwei Drittel ihre
Therapiefreiheit aus Kostengründen in Frage
gestellt. So sind beispielsweise Behandlungs-
verschiebungen aus Budgetgründen weit ver-
breitet (59%). Interessanterweise bestätigen zu-
dem 72% der Ärzte aufgrund ihrer eigenen
Erfahrungen, dass sie in ihrer Praxis häufig
Patienten empfangen, bei denen ein Arztbe-
such aus medizinischer Sicht nicht notwendig
gewesen wäre.
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auf Seite 5
6. MLP Gesundheitsreport