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Ärzteverbände planen Demonstration vor dem Deutschen Ärztetag in Mainz

Am 7. Mai 2024, pünktlich zur Eröffnung des 128. Deutschen Ärztetags, findet vor der Rheingoldhalle in Mainz eine große Protestaktion zahlreicher Ärzteverbände statt. Vor allem die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte wollen ihren großen Unmut zur aktuellen Lage der ambulanten Versorgung kundtun, aber auch Klinikärztinnen und -ärzte und andere Akteurinnen und Akteure aus dem Gesundheitssystem werden die Aktion unterstützen. Der änd hatte bereits vergangenen Montag darüber berichtet. Jetzt bestätigen die teilnehmenden Verbände die Protestaktion.

© Andrii Yalanskyi – stock.adobe.com

„Die Hausärzteschaft wurde nach zehn Jahren zum ersten Mal unerwartet in Baden-Württemberg wieder budgetiert, noch ist keine Entbudgetierung der Fachärzteschaft und keine Novellierung der GOÄ in Sicht. Wir werden nicht müde, das weiterhin massiv einzufordern, bevor es endgültig zu spät ist“, sagt MEDI-Chef Dr. Norbert Smetak, der die große Aktion mit weiteren Verbänden zusammen initiiert hat.

Aktuell bereitet eine sogenannte Taskforce mit Ärztinnen und Ärzten von Hessenmed, dem Berufsverband der Deutschen Urologie (BvDU), dem Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten (BDI), der Hessischen Urologen Genossenschaft (HUeG), dem Hartmannbund, dem Spitzenverband Fachärztinnen und Fachärzte Deutschlands (SpiFa) und dem Berufsverband Niedergelassener Chirurgen (BNC)sowie MEDI Baden-Württemberg und MEDI GENO Deutschland die Protestaktion vor. Smetak berichtet, dass auch der Verband medizinischer Fachberufe, die Apothekerinnen und Apotheker sowie einige KVen und weitere Player aus dem Gesundheitswesen die Aktion unterstützen werden.

„Wir möchten mit dem Protest zeigen, dass politische Fehlentscheidungen die medizinischen Einrichtungen in ihrer Existenz bedrohen. Das muss korrigiert werden. Der Deutsche Ärztetag mit seiner gigantischen Medienpräsenz bietet dafür die einmalige Gelegenheit, dass unsere Forderungen wahrgenommen werden“, betont Dr. Carola Koch, Hausärztin aus Frankfurt und Vorstand im Hartmannbund, Landesverband Hessen.

Wie viele Personen an dem Protest teilnehmen werden, sei aktuell noch nicht absehbar. Täglich würden neue Verbände dazu kommen, um sich an der Aktion zu beteiligen. Geplant sei ein Bühnenprogramm direkt vor dem Eingang der Rheingoldhalle in Mainz, in der der Ärztetag stattfindet, mit politischen Reden der verschiedenen Verbände und Poetry Slam vor Eröffnungsbeginn des Deutschen Ärztetags am 7. Mai um neun Uhr. Mit dem Programm sollen auch die Besucherinnen und Besucher des Deutschen Ärztetags sowie die Journalistinnen und Journalisten angesprochen werden. An diesem Vormittag wird auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zu Gast beim Ärztetag sein.

„Wir wollen nicht nur protestieren, sondern vor allem auch unsere Forderungen öffentlich kundtun: Die dysfunktionale Digitalisierung muss endlich abgeschafft werden. Wir fordern ausgereifte Lösungen und substanzielle Entlastung durch Entbürokratisierung. Bei der geplanten Ambulantisierung muss die Stärkung des ambulanten Sektors vorausgehen. Die fachärztliche und hausärztliche Versorgung muss gestärkt werden – beide Versorgungsstrukturen funktionieren nur in Synergie. Und ein Punkt ist uns noch ganz wichtig, der oft vergessen wird: Hygiene duldet keine Kompromisse, die fehlende Unterstützung ist ein echter Skandal“, mahnt Dr. Peter Kollenbach, niedergelassener Urologe und Vizepräsident beim BvDU.

Der Geschäftsführer des BDI Bastian Schroeder ergänzt: „Wir rufen alle Ärztinnen und Ärzte auf, sich uns anzuschließen. Wir brauchen jede Unterstützung am 7. Mai in Mainz. Es ist eine Gelegenheit, die wir nicht verpassen dürfen, wenn wir echte Veränderungen bewirken wollen. Die Politik muss verstehen, dass es ohne uns nicht geht.“

Weitere Infos zur Protestaktion liefern die Verbände auf der Seite www.aerzteproteste.de.

Anmeldung für die Protestaktion