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| Interview

„Die Wertschätzung für die Niedergelassenen fehlt“

Die Politik missachtet die ambulante Versorgung. Jüngstes Beispiel nach Streichung der Neupatienten-Regelung: Keine zusätzlichen Hilfen für Arztpraxen im neuen Energie-Entlastungspaket.

© Neumann-Grutzeck

"Die Politik missachtet die ambulante Versorgung" – das bekräftigt BDI-Präsidentin Christine Neumann-Grutzeck in Interview mit dem Ärztenachrichtendienst (änd). Als würde die Abschaffung der Neupatienten-Regelung die ohne chronisch unterfinanzierte ambulante Versorgung nicht schon genug schwächen: Auch das neue Energie-Entlastungspaket der Bundesregierung bedenkt mit keinem Wort die Arztpraxen, während Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen acht Milliarden Euro Extra-Hilfe erhalten. „Die Kosten für Energie und Strom steigen rasant, auch für Vertragsärztinnen und -ärzte. Der Orientierungspunktwert für das vertragsärztliche Honorar ist aber nur um zwei Prozent gestiegen“, so Neumann-Grutzeck gegenüber dem änd.

Zusätzliche Entlastungen der Praxen wie einen Inflationsausgleich oder eine Energiekostenpauschale hätten die Krankenkassen abgelehnt. Auch die Politik plane nichts dergleichen für die Niedergelassenen. „Insofern kann man doch nur den Schluss daraus ziehen, dass die Wertschätzung gegenüber den Vertragsärztinnen und -ärzten und ihrem Praxispersonal fehlt.“

Wie die BDI-Präsidentin außerdem die Ungleichbehandlung von hausärztlich tätigen Internistinnen und Internisten gegenüber Allgemeinmedizinern beurteilt und wie Ambulantisierung aus Sicht des gelingen kann, steht im Interview mit dem änd.